The STUDIA UNIVERSITATIS BABEŞ-BOLYAI issue article summary

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    STUDIA PHILOLOGIA - Issue no. 1 / 2000  
         
  Article:   THE LINGUISTIC SITUATION IN NORWAY / DER SPRACHZUSTAND IN NORWEGEN.

Authors:  KELEMEN ATTILA.
 
       
         
  Abstract:  Der Sprachzustand in Norwegen. Die vorliegende Arbeit befaßt sich mit dem Sprachzustand in Norwegen, mit dem Verhältnis zwischen den zwei Amtssprachen Bokmål und Nynorsk. Die norwegische Sprachsituation ist einzigartig: in keinem Land in der Welt findet man zwei Varianten derselben Sprache als offizielle Sprachen Die Erklärung für diesen außergewöhnlichen Zustand liegt in der norwegischen Sprachgeschichte. Als 1814 nach vierhundert Jahre dänischer Herrschaft die Norweger ihre Unabhängigkeit errangen, verfügten sie über keine eigene norwegische Schriftsprache mehr. Um sich eine schaffen zu können, vermochten sie zwischen zwei Möglichkeiten zu wählen: entweder die dänische Schriftsprache zu norwegisieren oder eine ganz neue zu bilden. Die erste Lösung schien viel leichter zu sein, der Dichter Henrik Wergeland war der Bahnbrecher, der Grammatiker Knud Knudsen der Theoretiker der Norwegisierung. Auch die berühmten Schriftsteller Henrik Ibsen und Bjørnstjerne Bjørnson haben dazu beigetragen. Die schwierigere Lösung wählte der geniale Linguist Ivar Aasen. Auf der Grundlage der verschiedenen Dialekte baute er eine ganz neue, vollständig norwegische Schriftsprache, die er "Landsmål" nannte, auf. Die zwei Schriftsprachen standen schon in Wettbewerb miteinander, als sie vom Parlament (Storting) gleichgestellt wurden. Das 20. Jahrhundert ist die Zeit des Sprachstreites zwischen den Anhängern der zwei Sprachvarianten Riksmål und Landsmål oder Bokmål und Nynorsk, wie sie seit 1929 offiziell heißen. Die meisten Rechtschreibungsreformen beabsichtigten ihre Annäherung. Es gab auch Bestrebungen sie zu einer einzigen Sprache "Samnorsk" zu verschmelzen, aber ohne Erfolg. Heutzutage wird eine natürliche Sprachentwicklung und nicht mehr eine gezwungene, künstliche Annäherung bevorzugt. Die Existenz der zwei Sprachvarianten ist ein Beispiel für sprachliche Toleranz.  
         
     
         
         
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