The STUDIA UNIVERSITATIS BABEŞ-BOLYAI issue article summary

The summary of the selected article appears at the bottom of the page. In order to get back to the contents of the issue this article belongs to you have to access the link from the title. In order to see all the articles of the archive which have as author/co-author one of the authors mentioned below, you have to access the link from the author's name.

 
       
         
    STUDIA EUROPAEA - Issue no. 2-3 / 2005  
         
  Article:   DENATIONALIZATION OF THE WAR, DENATIONALIZATION OF THE FORCE: THE CHANGE OF THE WAR PICTURE IN THE AGE OF POST-NATIONAL-NATIONAL CONFLICTS / ENTSTAATLICHUNG DES KRIEGES, REPRIVATISIERUNG DER GEWALT: DER WANDEL DES KRIEGSBILDES IM ZEITALTER POST-NATIONALSTAATLICHER KONFLIKTE.

Authors:  REINHARD MEYERS.
 
       
         
  Abstract:  Nicht erst seit der terroristischen Attacke islamischer Fundamentalisten auf New York und Washington am 11. September 2001, sondern schon seit dem Kosovo-Dilemma 1999 (Albrecht u.a.: 2002) sehen sich politische Entscheidungsträger im Westen mit der ernüchternden Einsicht konfrontiert, dass der klassische Krieg zwischen Staaten zwar im Begriff ist, auszusterben (Konfliktbarometer 2002: S.3ff), dass aber gleichwohl die Weltpolitik auch weiterhin gekennzeichnet ist durch den Einsatz organisierter militärischer Gewalt zur Durchsetzung politisch, ökonomisch und ideologisch definierter Interessen. Über beinahe 50 Jahre hinweg hatten mögliche Grosskriege zwischen nuklear bewaffneten, zweitschlagsbefähigten Militärblöcken unser Konflikt-Denken ebenso wie die Militärplanung von NATO und Warschauer Pakt mit Beschlag belegt und für andere, ausserhalb des Ost-West-Gegensatzes sich entwickelnde Konfliktformen desensibilisiert. Blockantagonistische Grosskriege sind nach dem Ende des Kalten Krieges obsolet geworden (Mandelbaum 1998). Was bleibt, ist eine Vielzahl regionaler und lokaler Waffengänge. Nur einer der weltweit 13 Kriege wird 2002 zwischen Staaten ausgetragen; sechs internationalen stehen 34 innerstaatliche gewaltsame Auseinandersetzungen gegenüber (Konfliktbarometer 2002: S.3ff). Mehr noch: drei Viertel aller im letzten Jahrhundert weltweit geführten Kriege waren keine Staaten-, sondern innerstaatliche oder transnationale Kriege: der klassische Staatenkrieg wird zu einem historischen Auslaufmodell. Seit dem Westfälischen Frieden innerhalb ihres Territoriums Inhaber des Monopols legitimer physischer Gewaltsamkeit, und zumindest dem Anspruch nach Alleinvertreter („gate-keeper“) ihrer Bürger und deren gesellschaftlicher Zusammenschlüsse gegenüber der Aussenwelt, müssen sich die Staaten in zunehmendem Masse parastaatlicher, gesellschaftlicher, privater Konkurrenz erwehren. Lokale Warlords, Rebellen- und Guerillagruppen, Befreiungsarmeen, internationale Terrornetzwerke und – last but not least – internationale Söldnerfirmen betätigen sich je länger desto mehr als Kriegsunternehmer, treiben die Entstaatlichung und Privatisierung des Krieges und die Vergesellschaftung organisierter militärischer Gewalt voran.  
         
     
         
         
      Back to previous page