The STUDIA UNIVERSITATIS BABEŞ-BOLYAI issue article summary

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    STUDIA EPHEMERIDES - Issue no. 1 / 2004  
         
  Article:   A SPECIAL KIND OF TOLERANCE / EIGENARTIGE TOLERANZ.

Authors:  VASILE DOCEA.
 
       
         
  Abstract:  EIGENARTIGE TOLERANZ. Internationales Umfeld, Handelsinteressen und politische Absichten in der Organisierung der katholischen und protestantischen Gemeinden in Galatz um die Mitte des 19. Jahrhunderts. Im 19. Jahrhundert war Galatz das einzige Donauhafen des Fürstentums Moldau. Durch die Verordnung des Fürsten Mihail Sturdza vom 1. Oktober 1836 wurde in Galatz die Freihafen-Regime (porto-franco) eingeführt. Diese Maßnahme, so wie die Aussichten, gute Handelsgeschäfte zu machen, haben viele ausländische Kaufleute, Handelsagenten, Unternehmer und Handwerker aus verschiedenen Länder Europas herangezogen. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts die „fremde Kolonie” aus Galatz fing an zu wachsen. Mährere fremde Konsulate wurden eingerichtet, mit der Mission, die komerziellen und politischen Interessen der europäischen Länder zu vertreten und auch ihre Untertanen zu beschützen. Unter diesen Fremden waren viele Katholiken und Protestanten, die in den 30. Jahren des 19. Jahrhunderts angefangen haben, sich als konfessionellen Gemeinden zu organisieren. Die eiheimische griechisch-orthodoxe Bevölkerung der Moldau war damals durch den Metropolit Veniamin vertreten, der mehrmals gegen die Organisierung anderer konfessionellen Gemeinden sich äußerte. Das Einheimische Umfeld schien also ungünstig für die Katholiken und Protestanten zu sein. Schon längst gab es in Galatz eine kleine katholische Gemeinde, die im 16. Jahrhundert – wie verschiedene Reisende berichteten – eine Holzkirche baute. Die Kirche wurde aber am Ende des 18. Jahrhundert niedregebrant. Am Ende der 30. Jahren des 19. Jahrhunderts wollten die Katholiken eine neue Kirche bauen. Um das Erlaubniß des moldauischen Fürsten Mihail Sturdza zu bekommen, haben sie keine religiöse, sondern wirtschaftliche Argumente verwenden: eine katholische Kirche in Galatz würde den Handel durch das Donauhafen ermutigen. Als Befürworter der katholischen Gemeinde wirkte der Konsul des Königreich Sardinien in Galatz Bartolomeo Geymet. Seine Vermittlung gegenüber den Fürsten der Moldau war erfolgreich, da der Fürst große Interesse hatte, aus Torino Gechütze zu kaufen. Der Fürst genehmigte die Abtretung einer Gelände in der Stadt Galatz zugunsten der katholischen Gemeinde und erlaubte ihr da eine Kirche zu bauen. Die neue katholische Kirche wurde am 4. November 1844, in Anwesenheit des Bischofs Paolo Sardi aus Jassy, eingeweiht, am Geburtstag des Königs Carlo Alberto von Sardinien. Eine protestantische (evangelische) Gemeinde hat sich in Galatz erst in der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert gebildet. Unter den Vertretern der Gemeinde zählten sich anfangsan der preußische Generalkonsul Johann Ferdinand Neigebaur, der preußische Konsul in Galatz Eusebius Wedecke und der brittische Konsul Charles Cunningham. Neigebaur, dann Wedecke verlangten vom Fürsten Sturdza in den Jahren 1843 – 1844 zwei Gelände, eine für die einrichtung eines Friedhofes, die andere für den Bau einer Kirche. Nach dem Vorbild der katholischen Gemeinde, benützten die preußischen Konsuln das Hauptargument, eine evangelische Kirche viele ausländische Kaufleute in den Hafen heranziehen würde, was zu der Erhebung des Handels beitragen würde. Außerdem wußten Neigebaur und Wedecke aus den aussenpolitischen Interessen des Fürsten Mihail Sturdza Nutzen zu ziehen. Der Fürst war interessiert, in nähere Beziehungen mit der Regierung in Berlin anzutreten, um den russischen Einfluß in der Moldau zu vermindern. Die Aktionen der beiden preußischen Diplomaten waren teilweise erfolgreich. 1845 erteilte der Fürst eine Gelände für Friedhof zugunsten der protestantischen Gemeinde. Erst einige Jahren später, in der Zeit des Fürsten Grigore Alexandru Ghica, hat die Gemeinde eine Gelände für den Kirchenbau bekommen. Die Kirche wurde 1863 eingeweiht. War das einheimische mehrheitlich griechisch-orthodoxe Millieu tolerant? Die Ereignisse, die wir hier analisiert haben, zeigen daß man über eine allgemeine, angeborene, bedingungslose Toleranz kaum die Rede sein kann. Es ging eher um eine Art Nachträglichkeit, die von politischen und kommerziellen Interessen bedingt war.  
         
     
         
         
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